Mit Achtsamkeit beschreiben wir einen Zustand, in dem wir den aktuellen Moment, das Hier und Jetzt, wahrnehmen. In diesem Zustand gibt es keine Angst, denn Angst liegt entweder in der Zukunft oder aber in der Vergangenheit. Angst wird durch Gedanken und Glaubenssätze unterstützt. Befinden wir uns aber im gegenwärtigen Moment, dann ist kein Raum für Angst und unsere Gedanken kommen und gehen.
Wir sind nur stille Beobachter*in, bewerten nicht, verändern nicht, nehmen einfach an, was ist. Lebe ich achtsam, dann fühle ich mich insgesamt wohler und ausgeglichener. Ich bin aufnahmefähiger und fokussierter , ohne dabei Druck zu empfinden.
Wie aber werde ich achtsam? Es gibt dazu verschiedenen Übungen, von denen wir Dir hier mal drei Beispiel exemplarisch vorstellen.
Beobachten der Atmung
Eine ganz einfache und sehr wirksame Achtsamkeitsübung ist die Beobachtung des Atem. Diese Übung kannst Du überall, jederzeit und ohne Aufwand oder Kosten durchführen. Dein Atem geht ganz automatisch, Luft strömt in Dich hinein und wieder aus Dir heraus. Es ist ein Kreislauf, den Du, ohne ihn verändern zu wollen, einfach beobachten kannst. Achte dabei vielleicht darauf, wie Luft durch Deine Nase ein- und ausströmt, nimm wahr, wie sich Deine Bauchdecke oder Dein Brustkorb hebt und senkt. Mehr ist nicht zu tun. Du darfst einfach nur stiller Beobachter eines wundersamen, lebenserhaltenen Prozesses sein.
Achtsames Essen
Beim achtsamen Essen geht es darum, ganz bewusst die in Deinem Mund befindliche Speise zu ergründen, zu kauen und letztlich herunterzuschlucken. Stell Dir vielleicht vor, dass das, was Du gerade isst, noch nie von Dir gegessen wurde und beschreibe, wie es sich anfühlt, wie es auf der Zunge liegt, etc. Dazu eignen sich zum Beispiel Rosinen oder auch andere Lebensmittel ganz gut.
Durchführen des Körper- oder Bodyscans
Beim Durchführen des sogenannten Körper- oder Bodyscans kannst Du Dich ganz entspannt hinsetzen oder -legen. Schließ gerne, wenn es für Dich okay ist, Deine Augen. Dann wanderst Du mit Deiner Aufmerksamkeit zu einem Körperteil. Beginne zum Beispiel mit Deinen Füßen. Richte also Deine Aufmerksamkeit auf einen Fuß, nimm jeden einzelnen Zeh wahr, erspüre den Fußrücken, die Fußsohle und wandere dann mit Deiner Aufmerksamkeit zum nächsten Körperteil. Erspüre auch dort achtsam die Körperregion und wandere weiter und weiter und weiter. Irgendwann kommst Du am letzten Körperteil an. Nimm es wahr und öffne, nachdem Du deinen Körper wieder etwas in Schwung gebracht hast, die Augen.
Wichtig ist, dass Du regelmäßig an Deiner Achtsamkeits-Praxis übst, denn durch das Üben wird Achtsamkeit zu einer neuen Fähigkeit und Qualität in Deinem Leben.